Covid Impfung im St. Paul’s Mission Hospital

Vor rund 1.5 Wochen haben auch wir hier in Sambia mit dem Impfen gegen Covid-19 begonnen.

Am Mittwoch wurde die gesammte Spitalleitung in Mansa (4h Autofahrt pro Weg) informiert und erhielt entsprechend Impfstoffe. Am Donnerstag wurde am Morgen um 9 Uhr begonnen, eine „Impf-Lounge“ (siehe erstes Bild) einzurichten, da um 10 Uhr die örtliche Regierung erscheinen sollte. Es wurde fleissig geputzt, dekoriert und vorbereitet. Jegliche verfügbaren Personen wurden eingebunden. An einen funktionierenden stationären Spitalbetrieb war an diesem Tag nicht mehr zu denken.

Nachdem es dann um 10:00 hiess „they are coming“, jedoch bis um 11:30 Uhr niemand erschienen war, konnte die reguläre Arbeit auf den Stationen mit Verspätung doch begonnen werden. Um 12:30 kam dann plötzlich Aufruhr in die ganze Angelegenheit, und die „High People“ kamen.

Anschliessend an den offiziellen Teil (Begrüssung und Ansprachen) wurde mit dem Impfen begonnen.

Die kommenden Tage wurde dann jeweils am Morgen vor dem Spital ein ambulantes improvisiertes Impfzentrum aufgebaut. Anfangs waren noch ein Abfalleimer, Wartebank, vier Stühle sowie zwei Tische und sogar Desinfektionsmittel vorhanden. Leider wurde die Ausstattung von Tag zu Tag reduziert, so dass wir heute nur noch einen Tisch, einen Stuhl, eine kaputte Bank und Wasser für die „Hautreinigung“ vor der Injektion hatten. Auf mein dringliches Insistieren mit Androhung der Arbeitsverweigerung erhielten wir auch eine „Sharp-box“ (Spritzenabwurf). Mal schauen was mich da die kommenden Tage erwartet.

Geimpft werden darf hier jede impfwillige Person ab 18 Jahren. Zuerst wird geimpft, anschliessend wird ein einseitiger Fragebogen zu statistischen Zwecken erhoben, der jeweils am Tagesende ans örtliche Gesundheitsamt abgegeben werden muss.

Der Impfstoff ist wird gemäss Etikette in Indien produziert, jedoch ist nicht beschrieben, um welchen Impfstoff es sich handelt. Der stellvertretende Ärztliche Leiter hatte den Impfstoff von Pfizer/Biontech angekündigt, gemäss der „Nurse in Charge“ soll es sich allerdings um den Impfstoff von Astra Zeneca handeln.

Letzten Mittwoch wurde damit begonnen, in die lokalen Impfzentren und zu den Häusern der „Village-Chiefs“ zu fahren, und dort die lokale Bevölkerung vor Ort zu Impfen. Einige Impressionen habe ich auf den Bildern festgehalten.

Auch hier gibt es Impfgegner und impfkritische Personen, viel häufiger ist jedoch die Abwesenheit von Personen aufgrund von Angst vor der Injektion selbst und den damit zusammenhängenden Schmerzen.