Haustiere – unsere Lege-Hühner

Auf dem Grundstück, wo wir während diesem Jahr wohnen dürfen, befindet sich eine kleine Ruine, die früher warscheinlich mal als Hühnerstall gedient hat. Bei unserer Ankunft wurde sie jedoch als Lager für leere Glasflaschen gebraucht. Wir haben uns entschieden, die Struktur wieder ihrem ursprünglichen Zweck zuzuführen.

Da es auf dem lokalen Markt täglich qualitativ gutes und frisches Hühnerfleisch zu kaufen gibt, haben wir uns gegen eine Hühneraufzucht, wie auf unserem letzten Einsatz, sondern für Legehennen entschieden.

Die Suche nach einem geeigneten Schreiner zog sich dann doch etwas in die Länge, aber wir sind schlussendlich mit dem lokalen Schreiner Aaron fündig geworden. Dieser hat in nur 2 Tagen den Stall umgebaut und nochmals ca. 1 Woche später durften unsere 4 Legehennen dann einziehen.

Lio hat sehr viel Freude an seinen „Bibis“ und geht täglich mit seinem Vater mit zum Rauslassen, Füttern, Eier suchen und am Abend wieder einschliessen.






Children’s Ward

Die letzte Station meiner „Reise über die Abteilungen“ war die Children’s Ward. Kinder ab einem Monat, bis ca 15-jährig werden hier behandelt.

Das häufigste Krankheitsbild hier ist Malaria, meist in Kombination mit einer „Pneumonie“. Jedoch sind auch grossflächige Verbrennungen vom Kochen auf dem offenen Feuer, Unfälle mit dem Motorrad sowie Mangelernährung und HIV/Aids nicht selten.

Und obwohl das Gesundheitswesen hier in Sambia für die Bevölkerung gratis ist, kommen die Eltern mit ihren kranken Kindern häufig sehr spät oder eben zu spät ins Spital. Die Kindersterblichkeit liegt in Sambia immer noch bei etwa 6.2%, das heisst 6.2% der lebendgeborenen Kinder sterben vor dem 5. Geburtstag. (UN, 2019)
Wenn Kinder zu Hause krank werden, wird häufig zuerst der örtliche Medizinmann besucht, welcher mit Kräutern und weiteren „natürlichen“ Hausmittelchen arbeitet. Dies erkennt man, gemäss dem zuständigen Arzt der Children’s Ward, häufig an oberflächlichen Hautverletzungen am Rücken oder den Händen.

Auf den Fotos zu sehen sind Studierende, welche den Kindern gerade die verordneten Medikamente verabreichen. Übrigens wird die zu verabreichende Dosierung hier bei jeder Gabe neu berechnet und nicht nach dem ersten Berechnen notiert…

Nun werde ich ab sofort Bodo wieder etwas auf der Medical Ward unterstützen…



Covid Impfung im St. Paul’s Mission Hospital

Vor rund 1.5 Wochen haben auch wir hier in Sambia mit dem Impfen gegen Covid-19 begonnen.

Am Mittwoch wurde die gesammte Spitalleitung in Mansa (4h Autofahrt pro Weg) informiert und erhielt entsprechend Impfstoffe. Am Donnerstag wurde am Morgen um 9 Uhr begonnen, eine „Impf-Lounge“ (siehe erstes Bild) einzurichten, da um 10 Uhr die örtliche Regierung erscheinen sollte. Es wurde fleissig geputzt, dekoriert und vorbereitet. Jegliche verfügbaren Personen wurden eingebunden. An einen funktionierenden stationären Spitalbetrieb war an diesem Tag nicht mehr zu denken.

Nachdem es dann um 10:00 hiess „they are coming“, jedoch bis um 11:30 Uhr niemand erschienen war, konnte die reguläre Arbeit auf den Stationen mit Verspätung doch begonnen werden. Um 12:30 kam dann plötzlich Aufruhr in die ganze Angelegenheit, und die „High People“ kamen.

Anschliessend an den offiziellen Teil (Begrüssung und Ansprachen) wurde mit dem Impfen begonnen.

Die kommenden Tage wurde dann jeweils am Morgen vor dem Spital ein ambulantes improvisiertes Impfzentrum aufgebaut. Anfangs waren noch ein Abfalleimer, Wartebank, vier Stühle sowie zwei Tische und sogar Desinfektionsmittel vorhanden. Leider wurde die Ausstattung von Tag zu Tag reduziert, so dass wir heute nur noch einen Tisch, einen Stuhl, eine kaputte Bank und Wasser für die „Hautreinigung“ vor der Injektion hatten. Auf mein dringliches Insistieren mit Androhung der Arbeitsverweigerung erhielten wir auch eine „Sharp-box“ (Spritzenabwurf). Mal schauen was mich da die kommenden Tage erwartet.

Geimpft werden darf hier jede impfwillige Person ab 18 Jahren. Zuerst wird geimpft, anschliessend wird ein einseitiger Fragebogen zu statistischen Zwecken erhoben, der jeweils am Tagesende ans örtliche Gesundheitsamt abgegeben werden muss.

Der Impfstoff ist wird gemäss Etikette in Indien produziert, jedoch ist nicht beschrieben, um welchen Impfstoff es sich handelt. Der stellvertretende Ärztliche Leiter hatte den Impfstoff von Pfizer/Biontech angekündigt, gemäss der „Nurse in Charge“ soll es sich allerdings um den Impfstoff von Astra Zeneca handeln.

Letzten Mittwoch wurde damit begonnen, in die lokalen Impfzentren und zu den Häusern der „Village-Chiefs“ zu fahren, und dort die lokale Bevölkerung vor Ort zu Impfen. Einige Impressionen habe ich auf den Bildern festgehalten.

Auch hier gibt es Impfgegner und impfkritische Personen, viel häufiger ist jedoch die Abwesenheit von Personen aufgrund von Angst vor der Injektion selbst und den damit zusammenhängenden Schmerzen.